Imkerarbeiten im April

Die Natur im April

Der März war für unsere Region verhältnismäßig warm und mild. Vermehrt warme Tage mit herrlichem Sonnenschein und blauem Himmel haben sich mit frostigen Nächten und zeitweise Schneefall abgewechselt.

Die Pflanzen haben daher schon recht früh zu blühen begonnen. Weiden, Haselsträucher und Palmkätzchen stehen mittlerweile fast überall in der Blüte und sind extremst wichtige Pollenlieferanten für Bienen und andere Insekten.

Die Bienen im April

Anfang April verlassen nun die letzten Winterbienen den Stock um außerhalb zu sterben. Das ist völlig normal, sie haben ihre Aufgabe erfüllt und das Bienenvolk gut durch den Winter gebracht. Dadurch kann es passieren, dass sich die Anzahl der Bienen pro Stock reduziert. Das liegt daran, dass die frische Brut noch nicht vollständig geschlüpft ist, um den Abgang zu kompensieren. Spätestens Mitte April geht es dann wieder aufwärts.

Jetzt geht es darum, die Brutnester auszubauen, um für die kommende Blütentracht zu einem möglichst großen Bienenstaat heranzuwachsen. Deshalb tragen sie momentan besonders viel frischen Pollen ein. An besonders warmen Tagen tragen sie auch schon den ersten Nektar ein.

Nach wie vor ist es aber wichtig, dass das Bienenvolk noch ausreichend Futter in ihrem Stock hat, damit ein plötzlicher Kälteeinbruch nicht zum Abriss der Brutaktivität führt.

Der Imker im April

Bei der Durchsicht der einzelnen Völker wird jetzt auf die sogenannte „Weiselrichtigkeit“ eines Bienenvolkes geachtet. Das bedeutet, man überprüft ob die Königin noch lebt bzw. im Stock ist, ob sie gesund und munter ist und ob sie fleißig Eier legt. „Weisellose“ Völker erkennt man meist daran, dass sie sehr unruhig, laut und aggressiv sind.

Jetzt im April ist auch die richtige Zeit für den ersten Eingriff in den Brutraum der Völker. Ist nicht mehr ausreichend Platz für frische neue Brut der Königin, muss man den Brutraum dringend um eine Zarge erweitern und alte vorjährige Pollenwaben entfernen. Zur Wabenhygiene sollten alte dunkle, oftmalig bereits bebrütete Waben aussortiert werden und durch frische neue Mittelwände ersetzt werden .

Ebenso kann man bei starken Völkern und anhaltend gutem Wetter auch bald ein sogenanntes „Drohnenrähmchen“ einhängen. Drohnen – also männliche Bienen – entstehen, wenn unbefruchtete Eier gelegt werden. Diese Waben werden von den Bienen in völlig leere Rähmchen gebaut und haben einen größeren Wabendurchmesser, als jene von normalen Arbeiterinnen. Drohnenrähmchen haben einen ungemeinen Vorteil: sie dienen als quasi biologische Varroabehandlung und sind ein guter Indikator für den Schwarmtrieb eine Volkes. Warum „biologische Varroabehandlung“? Um Drohnenrähmchen für eine erfolgreiche Varroabehandlung zu nutzen, werden sie vor dem Schlupf der Drohnen entnommen und zusammen mit den in der Brut enthaltenen Varroamilben entsorgt.

Weiters kann man bereits jetzt im April die erforderlichen Honigräume vorbereiten. Diese bestehen in unserer eher kühleren Region zumeist aus 2 Zargen, die auf den Brutraum Zug um Zug aufgesetzt werden. In jeder Zarge befinden sich bei uns 10 Rähmchen, von dem jedes etwa 2 Kg wiegt, wenn es durch die Bienen fertig ausgebaut, verdeckelt und mit Honig befüllt wurde. Man beginnt zunächst mit dem Aufsetzen des ersten Honigraums – etwa zu Beginn der Kirschblüte – den zweiten setzt man auf, kurz bevor der erste voll ausgebaut und eingetragen ist. Die Bienen brauchen Platz um nicht in Schwarmstimmung zu kommen. Dies sollte jedenfalls verhindert werden.